Grünzeug
Pflanzen sind Lebewesen mit Eigenschaften, die bisher nur Menschen und Tieren zugeschrieben werden.
Mit Hilfe wissenschaftlicher Experimente wird versucht nachzuweisen, dass Sie eine Seele und sinnliche Wahrnehmungen haben und in einen gedanklichen und körperlichen Austausch mit den sie umgebenden Lebewesen treten.
In unserer Auseinandersetzung mit dem Thema Pflanzen versuchen wir, nicht nur die Oberfläche wahrzunehmen, sondern eine tiefere Schicht zu erreichen, in der unsere ganz eigene Beziehung zu Pflanzen sichtbar wird.
Sibylle Hoffmann in der Einführung zum Projekt „Das geheime Leben der Pflanzen“, 2017
Grünzeug zu „Das geheime Leben der Pflanzen“, 2017
daily soap
„… die Unschärfen auf anne k.’s Serie zeugen von einem eher organischen Werden und Vergehen. „Ich versuche, die Poesie der täglichen Begegnungen mit uns selbst sichtbar zu machen“ schreibt sie über ihre Fotografien, die wie eine Suche nach dem physisch unbewussten erscheinen.“
Ralf Hanselle in einem Essay zum Katalog der Ausstellung „Leib – Körper, Identität, Anpassung, Widerstand“
daily soap, 2015, pigment print
hortus animae
im Gras liegen
die Nase an der Erde
den Blick kaum noch fokussierend
durch die Seele sehen
eins sein
mit Fülle
Geheimnis
Lebendigkeit
Werden und Vergehen
die sanfte unbeugsame Kraft spüren,
die uns überdauern wird.
hortus animae zu „Eden“, 2014, pigment print
vom Fliegen
Flügel hatte ich aus meinem Herzen gebreitet/ verliebt Blätter sind die Schwingen/ und weiche Federn sprossen an Fingern und Schultern hervor/ mit wunderbarem Fittich werd’ ich…umwandelt den reinen Äther durchfliegen/ mit kühnen Schwingen auf diesen luftigen Wegen/ Höher mein Herz, höher hinauf den Flug!/ Dass ich lebe, dass ich schwebe/ seinen leichten Flügeln vertrauend fliegt der mutige… und steigt dahin/ die ausgebreiteten Flügel lieh ich dem schönen Begehren…
Identität
anne k. belebt ihre Arbeit mit Figuren, aber auch durch Doppelungen, Verzerrungen, Überblendungen und malerische Elemente.
Ihre Bildsequenzen regen Phantasien über den schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens an. Sie thematisieren die problematische Loslösung aus Erziehung und Konventionen, durch die Frauen oft erst ihre eigenen Fähigkeiten entdecken und entwickeln. anne k.s Visionen wirken traum- bis alptraumhaft. Sie sind von einem verzerrten Figurenbild beherrscht, das diesen Vorgang als lustvoll und gleichzeitig schmerzhaft wieder gibt, von Zweifeln und Ängsten gequält, von Courage und offensiven Provokationen beflügelt.
Katharina Hausel im Katalogtext zur Ausstellung „Identität: weiblich“ ; 2005